Fachinformationen Rettungsdienst
Fahrzeugtechnik & Sonstiges
kleine Hilfestellungen
Fahrzeugtechnik 🚑
Heckwarnsystem
1. Handbremse muss angezogen sein
2. je nach Ausführung muss ggf. zudem auch der Warnblinker eingeschaltet sein
3. Schalter Heckwarnsystem aktivieren (Mittelbedienfeld)
Motorweiterlaufschaltung
1. Handbremse anziehen
2. Getriebe in Neutralstellung (Leerlauf, Stellung entweder N oder P)
3. Taste Motorweiterlauf drücken (Motorsymbol + ON)
4. Schlüssel abziehen bzw. Zündung ausschalten
bei neuen Fahrzeugen je nach Modell unterschiedliche Wege:
- ziehen der Handbremse bei laufendem Motor (zur Deaktivierung Handbremse lösen)
- Blaulicht (+ teilweise zudem Warnblinker) aktivieren, Ausschalten des Blaulichts schaltet Motor ab
- bei einigen Fahrzeugen (WAS, Binz, Fahrtex, Ambulanz Mobile) kann die Weiterschaltung über ein separates Bedienfeld aktiviert werden
- Aktivierung über Einstellung im Bordcomputer-Menü
Im Straßenverkehr mag die Kopplung zum Blaulicht sinnvoll gedacht sein, in der Stadtrettung in einem Innenhof ist das sehr problematisch bzw. führt insbesondere Nachts teils zu erheblichen Protesten der Nachbarn, weil sie den technischen Hintergrund natürlich nicht nachvollziehen können und es für Schikane von Wichtigtuer-Rettern hält, der ihnen den Schlaf nicht gönnt, weil sie selbst aufstehen mussten (für den Fall, dass dies ein Fahrzeugentwickler lesen sollte...)
Hausnummern
Hausnummer steigen stets von der Innenstadt / zentrumsnah nach stadtauswärts / peripher auf, die aufstiegsrichtig wird durch den Pfeil unter der Nummerierung angegeben.
Rechte Straßenseite: gerade Hausnummern
Linke Straßenseite: ungerade Hausnummern
Definition Rechts und Links:
- radiale Straßen: vom Ortskern aus gesehen (stadtauswärts geblickt rechts = gerade)
- tangentiale Straßen: im Uhrzeigersinn
Ausnahmen von der Orientierungsnummerierung (Zickzackprinzip) in München:
Residenzstraße (früher auch die Sendlinger Straße, in den 90er Jahren reformiert), hier rumlaufende Nummerierung
Seit 1770 gibt es in München Hausnummern, mittlerweile über 150.000.
Dienstgrade BOS
TTB
Die Taktisch-Technische-Betriebsstelle (TTB) ist Ansprechpartner für technische Funkprobleme sowie bei Fahrzeugtausch:
Feuerwache 4, Heßstraße 120 (ILSt)
+89-515191-66466
Das BRK München betreibt eine eigene TTB, alle anderen Teilnehmer wenden sich an die TTB der ILS.
In der Praxis reicht bei einem Fahrzeugtausch i.d.R. die telefonische Mitteilung, Fahrzeug Funkrufname A mit Fahrzeug Funkrufname B zu tauschen. Die Umprogrammierung des Funkrufnamens erfolgt dann Remote durch Over-the-Air-Programming (OTAP).
Wenn dies nicht gelingt, fragt die TTB bei Problemfällen ggf. nach der Individual Short Subscriber Identity (ISSI), der Teilnehmerkennung des Funkrufnamens, sie übersetzt den Funkrufnamen in eine Nummer bestehend aus 7-8 Dezimalstellen (Bsp: 26201234). Die ISSI lässt sich am besten mit einer Telefonrufnummer vergleichen, unter der das betreffende Funkgerät erreicht werden kann, die ISSI entspricht dabei einer SIM-Karte bzw. eSIM, die unter den Endgeräten getauscht werden kann. (Nicht zu verwechseln dem dem Intelligent System Interface (ISSI), ein zentrales Steuergerät für BOS-Funktionen (Funk, Blaulicht, Sondersignalanlage, Umfeldbeleuchtung, Motorweiterlauf etc.), welches im Fahrzeug verbaut ist.)
Abrufen der ISSI am Gerät:
- Motorola: Menü - Geräteinformationen - Funkgerätdetails - Radio ID / Geräte ID
- manche Geräte zeigen die ISSI kurz nach einem Neustart an.
- Sepura-Shortcut: Tastenkombination 1-3-9 gleichzeitig (oder Menü - Einstellungen)
Die ISSI ist ein Teil der Teilnehmerkennung = operativ-taktische Adresse (OPTA bzw. genau genommen die Alias-OPTA) angepasst werden. Sie besteht aus 24 alphanummerischen Stellen.
Die OPTA kann selbst nicht geändert werden, dass macht die ILS / TTB via OTAP.
1 | 2 | 3 | 4.1 | 4.2 | 4.3 | 5 | |||||||||||||||||
Land | Org. | Region | örtliche Zuordnung | Funktionszuordnung | OrdKng. | Erg. | |||||||||||||||||
Group / Individual TETRA Subscriber Identification (GTSI/ITSI) | |||||||||||||||||||||||
Mobile Country Code (MCC) |
Mobile Network Code (MNC) |
Group/ Induvidual Short Subscriber Identity (GISSI/ISSI)
|
|||||||||||||||||||||
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 |
B | Y | R | D | O | B | Y | M | R | T | W | 7 | 1 | 1 | 1 |
Die Gerätekennung, eine technische Seriennummer, ist unabhängig von der ISSI fest mit dem Fahrzeug-Funkgerät verknüpft (Bsp. Motorola SN: 123ABC456).
ISSI und Gerätekennung sind zumeist rettungsdienstbetrieberspezifisch im Fahrzeug, häufig neben oder auf dem Funkgerät angebracht, oft als Etikett. Die TTB benötigt ggf. Gerätekennungen und ISSIs von beiden Tausch-Fahrzeugen (sowie den zuzuweisenden Funkrufnamen).
HRT (Handheld Radio Terminal) und MRT (Mobile Radio Terminal = Fahrzeugfunkgerät) eines Fahrzeugs sind stets miteinander verknüpft, d.h. es bedarf keiner gesonderten Angabe für die HRTs.
Wenn kein OTAP-Zugriff möglich ist, wird auf Aufforderung der TTB mit dem Fahrzeug für Wartungsarbeiten in die Heßstraße gefahren.
Hinter dem Armaturenbrett des Fahrzeugs ist die Daten- und Alarmierungsbox (DAT-Box) verbaut. Bei dieser handelt es sich um ein zentrales Steuergerät, über die das Terrestrial Trunked Radio (TETRA) Digitalfunkgerät des Fahrzeugs mit der ILS kommuniziert (Übermittlung Status, Navigationsdaten, Einsatzdaten). Teilweise lassen sich Probleme durch Neustart des Navigationsgeräts oder der DAT-Box selbst lösen. Hierfür kann z.B. die Sicherung (Patientenraum Fuchsbau) gezogen werden, oder die Blende der Armatur geöffnet und direkt die DAT-Box durch Abstecken stromfrei gestellt werden (⚠ Durchführung selbstverständlich ausschließlich durch sachkundiges Personal unter Beachtung der Sicherheitsrichtlinen).